
"Wollen etwas Langfristiges aufbauen"
22 Dez
"Wollen etwas Langfristiges aufbauen"
Wir haben mit unserem 2. Vorsitzenden über das Fußballjahr 2020 und viele weitere Dinge gesprochen. Aber lest selbst!
Hallo Nils, vielen Dank dass du dir in der eigentlich stressigen Vorweihnachtszeit noch die Zeit genommen hast, um unseren Fans ein wenig Lesestoff zur Verfügung zu stellen. Vielleicht kannst du erst einmal ein wenig über dich erzählen.
Vorab erst einmal danke, dass wir dieses Interview führen können. Nun zu meiner Person, ich bin Nils Frohloff und 41 Jahre alt. Ich bin seit meinem siebten Lebensjahr beim FC Exter aktiv und habe von den Mini Kickern bis zu den Altherren alles durchlaufen. Mittlerweile bin ich zweiter Vorsitzender, kicke regelmäßig noch in unserer dritten Mannschaft und in den Altherren. Beruflich bin ich in der IT-Branche beheimatet. Dort bin ich Geschäftsführer einer IT-Beratung in Herford.
Du hast erwähnt, dass du auch als zweiter Vorsitzender im Verein tätig bist. Wie dürfen wir uns diese Aufgabe vorstellen, beziehungsweise wie sind eure Aufgaben im Vorstand verteilt?
Zunächst einmal muss man da sicherlich Peter Lange nennen. Er ist seit Jahrzehnten die Seele des Vereins. Peter ist immer präsent, egal ob als Ansprechpartner für Jedermann oder wenn es um unser Vereinsheim geht. Das sind jetzt nur zwei Dinge, um mal einen kleinen Einblick zu gewähren.
Unsere Kernaufgabe besteht aber darin, dass wir den Verein am Laufen halten. Wir schauen auf die Entwicklung der einzelnen Bereiche. So muss man zum Beispiel sagen, dass wir in den letzten Jahren eine unglaublich positive Entwicklung in der Jugendabteilung haben. Unser Jugendleiter Michael Sawadski und sein Team machen dort einen hervorragenden Job. Ich persönlich unterstütze meine Vorstandskollegen im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Nun haben wir seit Anfang des Jahres eine riesengroße Herausforderung vor der Brust. Die Corona Pandemie hat das Miteinander verändert. Wie führt in die Vereinsgeschäfte in dieser schwierigen Zeit? Eine andere Baustelle waren sicherlich auch Hygienekonzepte, die jeder Verein vorlegen musste. Wie habt ihr dies gemeistert?
Das war definitiv eine große Herausforderung, man konnte beziehungsweise kann nicht vorhersehen was passiert. Besprechungen haben wir digital abgehalten. Die Kommunikation unter der Woche verlief meist via WhatsApp. So konnten wir uns immer gut kurzschließen.
Der FLVW (Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen) hat von jedem Verein ein verbindliches Hygienekonzept gefordert. Es waren einige Punkte, die berücksichtigt werden mussten. Sicherlich gibt es auch Punkte, die sehr schwer umzusetzen sind, beziehungsweise waren. Da wäre das Thema mit den Kabinen und den Duschen. Wir haben uns die Frage gestellt, was können wir verantworten. Da haben wir beispielsweise gesagt, die Nutzung der Kabinen bleibt bis auf Weiteres untersagt. Da geht es dann auch nicht darum, dass wir diese nicht reinigen können etc. Sondern was geschieht an Spieltagen, nehmen wir das Beispiel an einem Sonntag. Unsere drei Seniorenmannschaften spielen alle in Exter. Nach jeder Nutzung müssen alle Kontaktflächen gereinigt werden. Das ist bei zwei Kabinen schwer umsetzbar und da geht die Gesundheit einfach vor.
Als weiteres Beispiel können wir gerne den Ausschank nennen, dieser kann nur am Fenster hinter Plexiglas erfolgen. Sicherlich ist diese ganze Situation unbefriedigend und geht auch zur Last unseres Vereinslebens, aber die Gesundheit eines jeden Einzelnen steht über allem.
Lassen wir uns doch einmal gemeinsam auf den sportlichen Bereich schauen. Wie bewertest du aus Sicht des Vorstandes das Fußballjahr 2020?
Ich glaube, dass man das Fußballjahr 2020 in zwei Hälften unterteilen muss. Das erste Halbjahr war für alle absolut unbefriedigend. Durch die dünnen Personaldecken innerhalb der Mannschaften fanden häufig mehrere Wechsel der einzelnen Spieler statt. Das hat natürlich zu großer Unzufriedenheit geführt, was sich dann wiederum auch in den Ergebnissen widergespiegelt hat. Ein weiterer Kritikpunkt war sicherlich auch, dass die Identifikation mit dem Verein nicht gut war. Am Ende war es eine Verkettung unglücklicher Umstände. Durch die ausbleibenden Erfolgserlebnisse litt auch die Trainingsbeteiligung.
Wir haben Ende des vergangenen Jahres dann den Entschluss gefasst, dass sich daran etwas ändern muss. Wir wollten unser Vereinsleben wieder ankurbeln und natürlich auch wieder mehr Zuschauer auf den Sportplatz locken. Uns war es aber wichtig, etwas Langfristiges aufzubauen und die Identifikation wiederherzustellen. Wir konnten schnell einen neuen Trainer und einige Spieler für unsere erste Mannschaft gewinnen. Dass hat für eine gewisse Aufbruchstimmung innerhalb des Vereins gesorgt. Einzig die Große Anzahl an Spielern hat mir ein wenig Sorge bereitet. Im Vorfeld war das sicherlich ein gewisses Risiko. Wie funktioniert die Integration oder wie bereits gesagt, die Identifikation, gibt es Grüppchenbildungen. Aber das Risiko hat sich gelohnt. Die Jungs haben sich super eingelebt, schnell einen Draht untereinander gefunden. Egal ob Altherren, zweite oder dritte Mannschaft. Die Zusammenarbeit funktioniert gut.
Wir haben es bis zum zweiten Lockdown auch an dem Zulauf der Zuschauer gesehen. Der Sportplatz war wieder gut gefüllt und es ist eine gewisse Euphorie zu spüren.
Aber ich möchte auch nochmal bewusst die zweite und dritte Mannschaft hervorheben. Wenn man die Entwicklung der beiden Mannschaft sieht, kann man wirklich stolz sein. Wir konnten Spieler aus der eigenen Jugend integrieren und trotz allen Ehrgeizes steht der Spaß an vorderster Stelle. Beide Mannschaften stehen auch zurecht oben in der Tabelle. Das haben sie sich einfach verdient.
Blicken wir doch einmal in die Zukunft. Es steht ein großes Projekt an. Wie soll es in Zukunft für den Verein voran gehen?
Mit dem großen Projekt meinst du sicherlich den Kunstrasenplatz. Ich sehe es als unabkömmlich für die Zukunft. Unser Rasenplatz ist aufgrund der Vielzahl der Mannschaften an der absoluten Belastungsgrenze. Das Thema zieht sich bereits über mehrere Monate, aber es gibt so viele Dinge, welche beachtet werden müssen. Zum Beispiel haben wir den Triathlon der SGE Exter. Es muss terminlich alles genau abgestimmt werden, da der Triathlon im kommenden Jahr unbedingt stattfinden muss.
Wir stehen während der Bauphase aber auch vor einer großen logistischen Herausforderung. Das wird nur gemeinsam funktionieren. Da müssen wir alle enger zusammenrücken. Aber ich bin frohen Mutes, dass uns das Gelingen wird.
Außerdem wollen wir wieder unsere altbewährten Traditionen durchführen. Beispielweise unsere Vereinswanderung, Knobelabende, Jahresfeste oder eine große Weihnachtsfeier.
Sag uns doch einmal was den Verein FC Exter ausmacht.
Wir haben hier eine enge Gemeinschaft, eine große Familie. Hier geht es um ein Miteinander und Füreinander. Wir sind alle mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut dabei. Wir sind sicherlich nicht der Verein, der durch herausragende Leistungen aufgefallen ist, aber dafür waren Tugenden wie Kampf und Leidenschaft immer dabei.
Bitte gib uns noch ein abschließendes Fazit. Was möchtest du den Lesern noch mit auf den Weg geben?
Ich bin sehr glücklich über die entstandene Aufbruchstimmung in unserem Verein und bin mir sicher, dass die Pandemie uns diese auch nicht kaputt macht. Wir geben unser bestes unser digitales Vereinsleben auf dem Laufenden zu halten. Zum Abschluss wünsche ich euch und euren Familien ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Start in das neue Jahr und vor allem Gesundheit.
Vielen Dank Nils. Wir wünschen dir selbstverständlich auch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr.
Bis Bald!